Sign up for our EUDR Summer School

Join our live EUDR compliance training sessions with Coolset sustainability experts.

Enroll here

EUDR-Compliance und Durchsetzung: Überwachung und Verantwortung

July 7, 2025
9
min. Lesezeit
Wichtige Erkenntnisse
  • Die EUDR-Durchsetzung beginnt an der Grenze und umfasst Zoll, Regulierungsbehörden und öffentliche Meldeverfahren wie begründete Bedenken.
  • Auch ohne Routinekontrollen kann Ihr Unternehmen gemeldet werden, was vollständige Untersuchungen und Strafen auslöst.
  • Tools wie Coolset helfen Unternehmen, auditbereit zu bleiben, indem sie DDS-Workflows automatisieren, Daten validieren und Dokumentationen für schnellen, zuverlässigen Zugriff speichern.

Einleitung: Warum das Verständnis der Durchsetzung wichtig ist

{{eudr-lowrisk}}

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) führt mehr als nur neue Nachhaltigkeitsregeln ein. Sie kommt mit einem robusten Durchsetzungsrahmen, der die Einhaltung aktiv überwacht. Für Unternehmen ist das Verständnis der Durchsetzungsmechanismen genauso wichtig wie das Verständnis der Anforderungen.

Mit Inkrafttreten der EUDR-Verpflichtungen für große Unternehmen im Dezember 2025 und für kleine und Mikro-Unternehmen bis Mitte 2026 bereiten sich nationale Behörden und Zollbehörden darauf vor, Lieferketten zu prüfen und Verstöße zu melden. 

Das Ignorieren von Durchsetzungsmechanismen kann zu Beschlagnahmungen, Geldstrafen und Reputationsrisiken führen. Das Wissen, wie die Einhaltung in der Praxis bewertet wird, hilft Unternehmen, Sorgfaltspflichtsysteme zu entwickeln, die von Anfang an einer Prüfung standhalten.

In diesem Artikel erklären wir, wie die EUDR-Durchsetzung funktioniert: Von der Rolle der Zoll- und nationalen Regulierungsbehörden bis hin zum Konzept der begründeten Bedenken und den Strafen für Nichteinhaltung. Wir teilen auch praktische Schritte, die Unternehmen unternehmen können, um das Durchsetzungsrisiko durch starke Sorgfaltspflicht und intelligente Tools zu reduzieren.

Wie die EUDR-Compliance überwacht wird

Die EUDR-Durchsetzung beschränkt sich nicht auf nachträgliche Prüfungen oder passive Papierkontrollen. Es ist ein strukturiertes, datengesteuertes Verfahren, das beginnt, sobald Waren in die EU gelangen, und weit über die Zollabfertigung hinausgeht. Für Unternehmen, die ihre Sorgfaltspflichtsysteme vorbereiten, ist es entscheidend zu verstehen, wie die Einhaltung in der Praxis überprüft wird. 

Zuständige Behörden: Die Frontlinie der Durchsetzung

Jeder EU-Mitgliedstaat hat eine oder mehrere zuständige Behörden benannt, die für die Durchsetzung der EUDR verantwortlich sind. Diese nationalen Regulierungsbehörden, die oft mit Umwelt-, Landwirtschafts- oder Forstministerien verbunden sind, überwachen, ob Betreiber ihre Sorgfaltspflicht erfüllen. Sie haben die rechtliche Befugnis, Prüfungen durchzuführen, Untersuchungen einzuleiten und bei Bedarf Strafen zu verhängen.

Im Gegensatz zu geplanten Finanzprüfungen können EUDR-Inspektionen unangekündigt erfolgen. Zuständige Behörden können ohne Vorankündigung Dokumentationen anfordern, Systeme überprüfen oder Einrichtungen inspizieren.

Diese Behörden arbeiten auch in Zusammenarbeit mit dem Zoll und ihren Gegenstücken in der gesamten EU. Wenn in einem Land nicht konforme Waren entdeckt werden, werden die Informationen geteilt, um den Eintritt anderswo zu verhindern, wodurch ein vernetztes Durchsetzungsnetzwerk im Binnenmarkt entsteht.

Tipp: Sie wissen nicht, wer Ihre zuständige Behörde ist?
Die Europäische Kommission führt eine offizielle Liste der zuständigen Behörden nach Ländern. Prüfen Sie Ihre hier.

Der Zoll ist Ihr erster Kontaktpunkt

Die EUDR-Durchsetzung beginnt nicht bei den Regulierungsbehörden, sondern an der Grenze. Jede Sendung von betroffenen Waren muss mit einer Sorgfaltspflicht-Erklärung (DDS) verknüpft sein. Zollbehörden werden diese DDS nun als Teil des Standardimport- oder -exportdeklarationsprozesses überprüfen.

Wenn eine DDS fehlt, unvollständig ist oder mit einer Hochrisikoquelle oder einem markierten Betreiber verbunden ist, kann der Zoll die Freigabe verzögern oder aussetzen, bis eine zuständige Behörde ihre Überprüfung abgeschlossen hat. Diese Frühphasen-Durchsetzung verhindert, dass nicht konforme Waren überhaupt in den EU-Markt gelangen.

Heute erfolgt diese Koordination über nationale Kontaktstellen und Zollsysteme. Aber dieser Prozess entwickelt sich weiter. Bis Juni 2028 wird die EU eine vollständig integrierte Single Window-Umgebung einführen, eine automatisierte Schnittstelle, die nationale Zollsysteme mit der EUDR-Datenbank verbindet. Sobald sie eingerichtet ist, erhalten Zollbeamte Echtzeitwarnungen, wenn eine DDS fehlt oder mit Risikofaktoren verbunden ist, was die Durchsetzung vereinfacht und aktuelle Koordinationslücken schließt.

Für Betreiber bedeutet dies, dass Grenzkontrollen schneller, aber auch präziser werden. Jegliche Unstimmigkeiten in der Dokumentation oder im Risikostatus werden früher und mit größerer Sicherheit erkannt.

Risikobasierte Durchsetzung, keine zufälligen Stichproben

Die EUDR behandelt nicht alle Betreiber gleich, und das ist beabsichtigt. Die Verordnung schreibt ein risikobasiertes Inspektionsmodell vor, das darauf abzielt, die Durchsetzung dort zu konzentrieren, wo die Wahrscheinlichkeit von Entwaldung oder Nichteinhaltung am höchsten ist.

Die Behörden basieren ihre Inspektionspläne auf mehreren Faktoren: dem Risikoniveau des Ursprungslandes, der Art der gehandelten Ware, der Komplexität der Lieferkette und der Compliance-Historie des Betreibers. Sie berücksichtigen auch „begründete Bedenken“, die von Dritten wie NGOs, Whistleblowern oder Wettbewerbern geäußert werden.

Um die jährlichen Inspektionen zu leiten, hat die Europäische Kommission ein Länder-Benchmarking-System eingeführt. Jedes Ursprungsland wird als Hoch-, Standard- oder Niedrigrisiko eingestuft. Diese Klassifizierung beeinflusst direkt, wie häufig Betreiber, die mit Waren aus diesen Regionen handeln, inspiziert werden.

Die Verordnung legt klare Mindestinspektionsschwellen fest:

Diese Schwellenwerte gelten sowohl für die Anzahl der Betreiber als auch für das Volumen der von ihnen gehandelten Waren. Je höher das Risiko, desto mehr Kontrolle. Aber keine Risikokategorie ist ausgenommen. Die Behörden können jederzeit Inspektionen bei jedem Betreiber durchführen, wenn ein Bedenken geäußert wird oder sich die Bedingungen ändern.

Dieses gestufte Modell stellt sicher, dass die Durchsetzungsressourcen dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden, während ein grundlegendes Maß an Aufsicht über alle Lieferketten hinweg erhalten bleibt.

Was sind begründete Bedenken und wie funktionieren sie?

Ein einzigartiges Merkmal des EUDR-Durchsetzungsregimes ist das Konzept der „begründeten Bedenken“. Dieser Mechanismus ermöglicht es Dritten, die Behörden formell über potenzielle Nichteinhaltungen zu informieren. Gemäß der Verordnung wird ein begründetes Bedenken als „begründeter Anspruch auf der Grundlage objektiver und überprüfbarer Informationen“ definiert, der darauf hindeutet, dass ein Unternehmen die EUDR nicht einhält.

Einfach ausgedrückt, handelt es sich um einen glaubwürdigen, evidenzbasierten Hinweis darauf, dass ein Händler oder Betreiber möglicherweise gegen die Verordnung verstößt.

Wer kann ein begründetes Bedenken einreichen?

Jede Person oder Organisation kann ein begründetes Bedenken bei einer nationalen zuständigen Behörde einreichen. Dazu gehören Einzelpersonen, zivilgesellschaftliche Gruppen, Nichtregierungsorganisationen und sogar Geschäftskonkurrenten. Es ist nicht erforderlich, direkt von dem potenziellen Verstoß betroffen zu sein.

Zum Beispiel könnte eine Umweltgruppe, die Satellitenbeweise für eine kürzliche Entwaldung auf einer Plantage entdeckt, die mit einem EU-Importeur verbunden ist, ein Bedenken äußern. Ebenso könnte eine Arbeitsrechtsorganisation ein Bedenken über Verstöße gegen lokale Gesetze durch einen Rohstoffproduzenten einreichen.

Was passiert, wenn ein Bedenken eingereicht wird?

Zuständige Behörden sind gesetzlich verpflichtet, alle begründeten Bedenken „ohne unangemessene Verzögerung“ und „sorgfältig und unparteiisch“ zu bewerten. Wenn der Anspruch glaubwürdig erscheint, müssen sie geeignete Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen, wie z. B. die Einleitung einer offiziellen Untersuchung, die Anforderung von Unternehmensunterlagen oder die Durchführung von Interviews. In einigen Fällen können auch vorläufige Maßnahmen ergriffen werden, um weiteren Schaden während des Überprüfungsprozesses zu verhindern.

In der Praxis fungieren begründete Bedenken als Frühwarnsystem. Sie ermöglichen es den Behörden, auf glaubwürdige Informationen zu reagieren, auch wenn ein Unternehmen nicht durch routinemäßige Inspektionen markiert wurde.

Reaktionszeit und Feedback

Die Behörden müssen die Partei, die das Bedenken eingereicht hat, innerhalb von 30 Tagen über das Ergebnis informieren, es sei denn, nationales Recht sieht etwas anderes vor. Dieses Feedback umfasst, ob eine Untersuchung eingeleitet oder abgeschlossen wurde, sowie die Begründung für diese Entscheidung. Der Feedback-Prozess ist ein kritisches Element, um Vertrauen in den Mechanismus aufzubauen.

Um verantwortungsvolles Melden zu fördern, enthält die Verordnung starke Vertraulichkeitsschutzmaßnahmen. Die Identität der Person oder Organisation, die das Bedenken einreicht, muss auf Wunsch geschützt werden. 

Warum das für Betreiber wichtig ist

Der Mechanismus der begründeten Bedenken erweitert die Durchsetzung effektiv über die staatliche Aufsicht hinaus, indem er der Öffentlichkeit Handlungsmöglichkeiten gibt. In vielen Fällen können EUDR-Untersuchungen mit einem von einer externen Partei geäußerten Bedenken beginnen.

Zum Beispiel:

  • Eine Beobachtungsgruppe reicht Satellitenbilder ein, die eine Landräumung auf einer Lieferantenfarm zeigen.
  • Eine lokale Gemeinschaftsgruppe legt Beweise für Landrechtsverletzungen durch einen Holzexporteur vor.

In beiden Fällen würde die zuständige Behörde untersuchen, ob der in der EU ansässige Betreiber seine Sorgfaltspflicht erfüllt hat.

Dies fügt eine Ebene der Verantwortung hinzu. Auch wenn ein Unternehmen nicht für eine routinemäßige Inspektion ausgewählt wird, kann es dennoch einer Prüfung unterzogen werden, wenn eine dritte Partei ein begründetes Bedenken äußert. 

Was passiert, wenn Sie gemeldet oder als nicht konform befunden werden

,

Niemand möchte in einem EUDR-Durchsetzungsverfahren landen, aber es ist wichtig zu wissen, wie der Prozess aussieht, falls es passiert. Hier ist eine Übersicht, was Sie erwarten können, wenn Sie markiert oder als nicht konform befunden werden.

1. Vorläufige Maßnahmen und Untersuchung

Sobald eine zuständige Behörde glaubwürdige Hinweise oder Verdacht auf Nichtkonformität hat, kann sie sofort vorläufige Maßnahmen ergreifen. Dazu gehört das Beschlagnahmen von Waren oder deren Verkaufsstopp, um zu verhindern, dass Produkte, die mit Entwaldung in Verbindung stehen, auf den Markt gelangen oder dort bleiben. 

Wenn Ihre Sendung untersucht wird, können sie die Waren in einem Lagerhaus festhalten oder Ihnen anweisen, sie nicht zu verkaufen oder zu bewegen, bis sie freigegeben sind.

2. Compliance-Prüfung und Anhörungen

Die Behörden werden eine vollständige Compliance-Prüfung einleiten. Dies kann die Prüfung Ihres Sorgfaltspflichtsystems, die Überprüfung von Lieferkettendokumentationen oder formelle Anhörungen umfassen. Volle Kooperation ist obligatorisch, einschließlich der Bereitstellung von Zugang zu relevanten Daten und Einrichtungen.

Wenn die Untersuchung auf einem begründeten Anliegen beruht, werden die Behörden die spezifischen Behauptungen bewerten, zum Beispiel, ob die Beschaffung von kürzlich abgeholztem Land erfolgte, und die Angemessenheit Ihrer Sorgfaltspflicht prüfen.

3. Feststellung der Nichtkonformität

Wenn die Behörde feststellt, dass gegen die EUDR-Regeln verstoßen wurde, wird sie eine formelle Mitteilung ausstellen, die Sie verpflichtet, unverzüglich Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Je nach Fall müssen Sie möglicherweise:

  • Verfahrens- oder Datenlücken schließen (z.B. fehlende Dokumentation einreichen, Geodaten korrigieren)
  • Den Vertrieb betroffener Produkte stoppen
  • Bereits auf dem Markt befindliche Artikel zurückziehen oder zurückrufen
  • Nicht konforme Waren entsorgen oder spenden
  • Ihre Sorgfaltspflichtprozesse stärken (z.B. Lieferantenüberwachung verbessern, Mitarbeiter schulen)

Sie erhalten eine Frist. Wenn Sie nicht einhalten, können die Behörden die Durchsetzung durch Gerichtsbeschlüsse oder direkte Maßnahmen eskalieren.

4. Strafen bei Nichtkonformität

Jeder EU-Mitgliedstaat definiert seine eigenen Strafen, aber sie müssen den EU-Mindeststandards entsprechen. Dazu gehören:

  • Geldstrafen: Bis zu 4 % Ihres jährlichen EU-Umsatzes. Die Strafen sind abgestuft nach Umweltschaden, finanziellem Vorteil und früheren Verstößen.
  • Beschlagnahme: Behörden können sowohl Produkte als auch Gewinne aus nicht konformen Waren beschlagnahmen.
  • Vorübergehende Verbote: Betreiber können bis zu 12 Monate vom Verkauf regulierter Waren oder von der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen werden.
  • Verlust vereinfachter Sorgfaltspflicht: Wiederholte oder schwerwiegende Verstöße können die Berechtigung für vereinfachte Verfahren in Ländern mit geringem Risiko aufheben.

Diese Strafen unterstreichen, dass EUDR-Nichtkonformität nicht unbedeutend ist, sie kann geschäftsverändernd sein. Eine 4%-Umsatzstrafe für ein großes Unternehmen kann sich auf Zehn- oder Hunderte Millionen Euro belaufen. Ein Handelsverbot, selbst vorübergehend, kann Lieferketten und Verträge stören.

Die Behörden sind auch verpflichtet, die Durchsetzungsergebnisse an die Europäische Kommission zu melden, die Firmennamen, Verstöße und Strafen veröffentlichen wird, was das Reputationsrisiko zu einem Teil der Konsequenz macht. 

Ursachen der Nichtkonformität in der Praxis

In der Praxis resultieren die meisten Durchsetzungsfälle aus einigen wiederkehrenden Problemen:

  • Kein starkes Sorgfaltspflichtsystem oder keine Einreichung der erforderlichen Erklärung
  • Falsche oder irreführende Daten bereitstellen
  • Produkte von Land beschaffen, das nach 2020 abgeholzt oder illegal genutzt wurde
  • Glaubwürdige Warnsignale ignorieren, einschließlich NGO-Berichten oder öffentlichen Anschuldigungen, die mit Ihren Lieferanten verbunden sind
  • Wiederholung früherer Verstöße oder Nichtbehebung von Compliance-Problemen, sobald sie markiert sind

Wie Unternehmen das Risiko reduzieren und konform bleiben können

Die EUDR setzt hohe Maßstäbe für Rückverfolgbarkeit und Verantwortung. Konformität bedeutet mehr als nur eine Erklärung abzugeben. Es erfordert den Aufbau von Systemen, die anpassungsfähig, genau und unter Prüfung verteidigungsfähig sind. So können Unternehmen das Risiko reduzieren und die Erwartungen mit Zuversicht erfüllen.

  1. Ein robustes Sorgfaltspflichtsystem aufbauen und auditfähig machen

Ihr Sorgfaltspflichtsystem ist Ihre erste Verteidigungslinie. Es sollte ein strukturiertes und dokumentiertes Verfahren sein, das typischerweise in einem Handbuch oder digitalen Werkzeug gepflegt wird und die Informationssammlung, Risikobewertung und Risikominderung für jede Charge von Rohstoffen, die Sie handhaben, abdeckt.

Entscheidend ist, dass Ihr Sorgfaltspflichtsystem auditfähig sein muss. Die Verordnung verlangt von den Betreibern, Sorgfaltspflichtserklärungen und unterstützende Dokumentationen mindestens fünf Jahre lang aufzubewahren. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie in der Lage sein sollten, auf Verlangen eine vollständige Akte, physisch oder digital, vorzulegen. Diese Akte sollte klar die Beweise und die Begründung dokumentieren, die verwendet wurden, um festzustellen, dass das Produkt konform ist.

  1. Überprüfen Sie Ihr System jährlich und passen Sie es neuen Risiken an

EUDR-Compliance ist nicht statisch. Unternehmen müssen regelmäßig neu bewerten, ob ihre Systeme effektiv bleiben, wenn sich externe Risiken entwickeln. Die Europäische Kommission empfiehlt eine vollständige Systemüberprüfung mindestens einmal im Jahr. Diese Überprüfungen sollten testen, ob:

  • Alle erforderlichen Daten gesammelt werden
  • Risikobewertungen konsequent angewendet werden
  • Minderungsmaßnahmen ausgeführt und dokumentiert werden

Wenn sich die Bedingungen ändern, wie z.B. erhöhte Entwaldungswarnungen in einer Quellregion oder neue nationale Gesetze, die die Legalität betreffen, wird erwartet, dass Sie Ihre Verfahren überarbeiten. Aktualisierungen sollten formell dokumentiert und fünf Jahre lang aufbewahrt werden.

  1. Sicherstellen der Datengenauigkeit und Rückverfolgbarkeit

Die Grundlage einer verteidigungsfähigen Sorgfaltspflichtserklärung ist die Rückverfolgbarkeit. Sie müssen in der Lage sein, jedes Produkt mit vollem Vertrauen auf seinen genauen Herkunftsort zurückzuführen:

  • Koordinaten führen direkt zu den tatsächlichen Farmgrenzen, nicht nur zum allgemeinen Gebiet
  • Volumina, Lieferantennamen und Dokumentation stimmen in allen Dateien überein
  • Rechtsdokumente sind offiziell, vollständig und bei Bedarf übersetzt

Hochwertige Daten helfen, zwei Arten von Risiken zu reduzieren: echte Nichtkonformität und falsche Positive während der Durchsetzungsprüfung. Wenn Ihre Dokumentation gründlich und konsistent ist, ist es weit weniger wahrscheinlich, dass sie während der Risikoprofilierung Aufmerksamkeit erregt. Im Gegensatz dazu sind Einreichungen mit fehlenden oder unplausiblen Daten, wie leere Felder oder Koordinaten, die auf städtische Gebiete verweisen, einfache Ziele für Inspektionen.

  1. Externe Zertifizierungen klug nutzen

Drittzertifizierungssysteme, wie FSC für Holz oder RSPO für Palmöl, können Ihre Risikobewertung unterstützen, ersetzen jedoch nicht Ihre eigene Sorgfaltspflicht. Zertifizierungen können ein positiver Risikoindikator sein und Ihr Restrisiko bei der Bewertung einer Lieferkette reduzieren, insbesondere wenn der Zertifizierer glaubwürdige und unabhängige Überprüfungen verwendet. 

Sie müssen jedoch immer noch alle EUDR-Sorgfaltspflichtschritte selbst abschließen: erforderliche Informationen sammeln, Risiko bewerten, bei Bedarf mindern und alles in einer Sorgfaltspflichtserklärung dokumentieren. Denken Sie an Zertifizierungen als unterstützende Beweise, nicht als Compliance-Schild.

  1. Bereiten Sie einen Reaktionsplan vor, nur für den Fall

Selbst gut vorbereitete Unternehmen können Inspektionen oder begründeten Bedenken unterliegen. Vorausplanung kann Verwirrung reduzieren und die Ergebnisse verbessern, falls dies passiert.

Wichtige Schritte umfassen:

  • Interne Rollen für die regulatorische Kommunikation zuweisen
  • Einen Prozess für das schnelle Sammeln angeforderter Dokumente erstellen
  • Externe Kommunikationstemplates vorbereiten, falls Sie Kunden oder Partner aktualisieren müssen
  • Wissen, wer Ihre nationale zuständige Behörde ist und wie Sie sie erreichen können. 

Wie Software hilft, Ihren Workflow durchsetzungsfest zu machen

Die Anforderungen der EUDR machen manuelle Compliance zunehmend riskant. Während starke Prozesse und geschulte Teams unerlässlich sind, können digitale Werkzeuge sicherstellen, dass nichts durch die Maschen fällt, auf folgende Weise:

Daten und Dokumentation zentralisieren: EUDR-Compliance erzeugt große Mengen an Informationen: Koordinaten, Lieferantendaten, Rechtsdokumente, Risikobewertungen und Sorgfaltspflichtserklärungen. Eine digitale Plattform ermöglicht es Ihnen, alles an einem Ort zu organisieren, verknüpft mit jeder Sendung oder Produktcharge. Dies beseitigt das Chaos von Tabellenkalkulationen und E-Mail-Ketten und stellt sicher, dass, wenn Behörden Beweise anfordern, alles innerhalb von Minuten zugänglich ist. Prüfpfade werden automatisch erstellt und die Dokumentation ist teamübergreifend standardisiert.

Wichtige Workflows und Fristen automatisieren: Zweckgebundene Software kann Compliance-Prüfungen direkt in Ihre Abläufe einbetten. Sie kann Beschaffungsteams auffordern, erforderliche Daten zu sammeln, den Fortschritt blockieren, bis Geodaten bereitgestellt werden, oder Warnungen senden, wenn eine Frist für die Sorgfaltspflichtserklärung näher rückt. 

Lieferkettenrisiken proaktiv verwalten: Fortschrittliche Werkzeuge gehen über die Datenspeicherung hinaus. Sie helfen, Risiken zu identifizieren und zu handeln. Dazu gehört:

  • Lieferanten aus Hochrisikoländern kennzeichnen
  • Entwaldungswarnungen mit Satellitendaten senden
  • Berichte über Landkonflikte oder Rechtsprobleme verfolgen

Technologie als Ihr Compliance-Co-Pilot: Software ersetzt nicht die menschliche Aufsicht. Aber sie verstärkt Ihre Prozesse, stellt sicher, dass Aufgaben konsequent erledigt werden, und gibt Compliance-Teams Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Wie Coolset Ihnen hilft, auf Kurs zu bleiben

Coolsets Plattform ist darauf ausgelegt, die EUDR-Compliance für Unternehmen jeder Größe zu vereinfachen. Sie ermöglicht es Unternehmen:

  • DDS-Generierung automatisieren: Lieferantendaten in vorkonfigurierte DDS-Vorlagen einfügen. Zeit sparen und Fehler reduzieren.
  • Herkunftsdaten validieren: Fehlende GPS-Koordinaten, unvollständige Dokumente oder Unstimmigkeiten kennzeichnen.
  • Risiken bewerten: EU-Länderrisiko-Scores einbeziehen, um Sorgfaltspflichtmaßnahmen basierend auf dem Beschaffungsort zu skalieren.
  • Revisionssichere Aufzeichnungen: Alle DDS, Lieferantendokumente und Risikobewertungen in einem sicheren Archiv aufbewahren.
  • Integration mit ERP-Tools: Produktdaten und Beschaffungsdetails direkt aus Beschaffungs- oder Lieferketten-Systemen abrufen.

Coolsets Tools sind vorkonfiguriert, um die EUDR-Dokumentationsanforderungen zu unterstützen und für ESG- oder Compliance-Teams konzipiert, die schnell handeln müssen.

Die Lösung wird später in diesem Jahr eingeführt und Sie können frühen Zugang erhalten, indem Sie der Warteliste beitreten.

FAQ - EUDR-Compliance und Durchsetzung

Was ist ein begründetes Anliegen unter EUDR?

Es ist der formale Meldeweg der Verordnung für potenzielle Nichtkonformität. Ein begründetes Anliegen wird definiert als „eine hinreichend begründete Behauptung, die auf objektiven und überprüfbaren Informationen basiert“ und darauf hindeutet, dass ein Betreiber oder Händler gegen die EUDR verstoßen hat.

Jede Person, NGO oder Organisation kann eine solche Behauptung bei der zuständigen Behörde eines Mitgliedstaats einreichen. Wenn glaubwürdig, muss die Behörde sie unparteiisch bewerten, untersuchen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Der Beschwerdeführer sollte innerhalb von 30 Tagen darüber informiert werden, welche Folgemaßnahmen ergriffen wurden. Kurz gesagt, begründete Anliegen ermöglichen es Dritten, Durchsetzungsprüfungen auszulösen, wenn sie stichhaltige Beweise für einen Verstoß vorlegen.

Wer setzt die EUDR durch und wie?

Nationale zuständige Behörden sind für die Durchsetzung verantwortlich und arbeiten mit dem Zoll zusammen. Die Behörden führen Compliance-Prüfungen mit einem risikobasierten Ansatz durch, wobei der Fokus auf Hochrisikowaren, Regionen oder Unternehmen mit früheren Problemen liegt.

Das EU-Recht legt Mindestinspektionsschwellen fest (z.B. müssen jährlich 9 % der Betreiber, die aus Hochrisikogebieten beschaffen, überprüft werden) und erlaubt unangekündigte Audits. Diese können Dokumentenprüfungen, Ortsbesuche und Warentests umfassen. Der Zoll setzt die Compliance an den Grenzen durch, indem er die Referenzen der Sorgfaltspflichtserklärung überprüft und die Freigabe bei Bedarf aussetzt. Die Durchsetzung wird über EU-Informationssysteme koordiniert, um Konsistenz in den Mitgliedstaaten zu gewährleisten.

Was sind die Strafen bei Nichtkonformität?

Strafen variieren je nach Land, müssen aber „wirksam, verhältnismäßig und abschreckend“ sein. Dazu gehören:

  • Geldstrafen von bis zu mindestens 4 % des jährlichen EU-Umsatzes bei schweren Verstößen
  • Beschlagnahme von Produkten und jeglichen damit verbundenen Gewinnen
  • Vorübergehende Verbote (bis zu 12 Monate) vom Verkauf regulierter Waren oder von der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen
  • Anordnungen zum Rückzug oder Rückruf von Produkten vom Markt
  • Aussetzung vereinfachter Sorgfaltspflichtprivilegien

Strafen können zusammen angewendet werden. Die endgültigen Durchsetzungsergebnisse werden öffentlich gemacht, wobei die Namen der betroffenen Unternehmen und Details zu den Strafen von der EU veröffentlicht werden.

Wie kann mein Unternehmen das Risiko reduzieren, markiert zu werden?

Integrieren Sie Compliance in den täglichen Betrieb. Beginnen Sie mit einem starken Sorgfaltspflichtsystem und halten Sie Aufzeichnungen organisiert und zugänglich. Überprüfen Sie Ihr DDS mindestens jährlich und aktualisieren Sie es als Reaktion auf neue Risiken oder Entwicklungen.

Stellen Sie sicher, dass alle Daten, Geolokalisierung, Legalität, Entwaldungsstatus, genau und überprüfbar sind. Das Einreichen falscher Informationen (wie falsche Koordinaten) ist ein Verstoß an sich.

Überwachen Sie Ihre Lieferkette auf Warnsignale. Wenn ein Anliegen von einer NGO, in den Medien oder anderswo aufgeworfen wird, untersuchen Sie es, anstatt auf die Durchsetzung zu warten. Während die Beschaffung aus Ländern mit geringem Risiko die Exposition reduzieren kann, bleiben Sie in allen Regionen wachsam.

Schulen Sie intern Ihre Beschaffungs- und Sourcing-Teams zu den EUDR-Anforderungen. Engagieren Sie sich mit den Leitlinien der Behörden und Brancheninitiativen, um mit den sich entwickelnden Best Practices in Einklang zu bleiben.

Kann ich anonym gemeldet werden?

Ja. Die EUDR verlangt von den Mitgliedstaaten, die Identität derjenigen zu schützen, die begründete Anliegen vorbringen. Dies entspricht den EU-Whistleblower-Schutzmaßnahmen, die es Informanten ermöglichen, anonym zu bleiben, wenn sie dies wünschen. Die Behörden bewerten die Behauptung unabhängig davon, ob der Beschwerdeführer genannt wird. Für Unternehmen bedeutet dies, dass jederzeit von jedem ein Anliegen eingereicht werden kann und dennoch eine Untersuchung ausgelöst wird. Die Anonymitätsbestimmung stellt sicher, dass der Fokus auf den Fakten bleibt, nicht auf der Person, die sie erhebt.

Updated on March 24, 2025 - This article reflects the latest EU Omnibus regulatory changes and is accurate as of March 24, 2025. Its content has been reviewed to provide the most up-to-date guidance on ESG reporting in Europe.

Updated on July 25, 2025 - This article references a previous version of the EUDR country risk benchmarking system. On July 9, the European Parliament rejected the proposed classification. We are actively monitoring the latest developments. For the most up-to-date guidance, read our updated article on the EUDR benchmarking vote. In the meantime, assume full due diligence applies across all regions.

See Coolset in action
Explore Coolset's top features and use cases.
Demo wird nicht unterstützt
auf mobilen Bildschirmen
Bitte kommen Sie auf einem größeren Bildschirm zurück
um diese Demo zu erleben.
This is a preview window. Click below to see the demo in a larger view.
See product tour
See product tour
See product tour
See product tour
See product tour
EUDR Compliance Checker
EUDR Checker Icon

Know your EUDR obligations

Answer a few quick questions to identify your role in the EUDR supply chain, your compliance deadline, and the exact steps you need to take. No e-mail required.

Your EUDR compliance status

Get ready for EUDR

Track shipments, trace origins and submit due dilligence statements in one place with Coolset.

Das leading Plattform für Nachhaltigkeitsmanagement für mittelständische Enterprises

Sign up for our EUDR Summer School

Join our live EUDR compliance training sessions with Coolset sustainability experts.

Enroll here