Beschwerdemechanismus

Jegliche routinisierten, staatsbasierten oder nicht-staatsbasierten, gerichtlichen oder nicht-gerichtlichen Prozesse, durch die Interessengruppen Beschwerden vorbringen und Abhilfe suchen können. Beispiele für staatsbasierte gerichtliche und nicht-gerichtliche Beschwerdemechanismen sind Gerichte, Arbeitsgerichte, nationale Menschenrechtsinstitutionen, Nationale Kontaktstellen gemäß den OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen, Ombudsstelle, Verbraucherschutzagenturen, Aufsichtsbehörden und staatlich betriebene Beschwerdestellen. Nicht-staatsbasierte Beschwerdemechanismen umfassen solche, die vom Unternehmen entweder allein oder gemeinsam mit Interessengruppen verwaltet werden, wie z.B. betriebliche Beschwerdemechanismen und Tarifverhandlungen, einschließlich der im Rahmen von Tarifverhandlungen eingerichteten Mechanismen. Dazu gehören auch Mechanismen von Branchenverbänden, internationalen Organisationen, zivilgesellschaftlichen Organisationen oder Multi-Stakeholder-Gruppen. Betriebsebenenbeschwerdemechanismen werden entweder allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Parteien von der Organisation verwaltet und sind für die Interessengruppen der Organisation direkt zugänglich. Sie ermöglichen es, Beschwerden frühzeitig und direkt zu identifizieren und anzugehen, wodurch sowohl Schäden als auch Eskalationen verhindert werden. Sie liefern auch wichtiges Feedback zur Wirksamkeit der Sorgfaltspflicht der Organisation von den direkt Betroffenen. Gemäß dem UN-Leitprinzip 31 sind wirksame Beschwerdemechanismen legitim, zugänglich, vorhersehbar, gerecht, transparent, mit Rechten vereinbar und eine Quelle kontinuierlichen Lernens. Zusätzlich zu diesen Kriterien basieren effektive betriebliche Beschwerdemechanismen auch auf Engagement und Dialog. Es kann für die Organisation schwieriger sein, die Wirksamkeit von Beschwerdemechanismen zu bewerten, an denen sie teilnimmt, im Vergleich zu denen, die sie selbst eingerichtet hat.