Das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) ist ein weltweit anerkanntes und weit verbreitetes Rahmenwerk für die Emissionsberichterstattung, das vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt wurde.
Es dient als standardisiertes Werkzeug für Unternehmen und Organisationen, um ihre Treibhausgasemissionen zu messen, zu verwalten und zu berichten.
Das GHG Protocol bietet klare Richtlinien und Methoden zur Quantifizierung von Emissionen aus verschiedenen Quellen, einschließlich direkter Emissionen aus selbst betriebenen oder kontrollierten Quellen (Scope 1), indirekter Emissionen aus eingekaufter Elektrizität, Wärme oder Dampf (Scope 2) und weiterer indirekter Emissionen aus der Wertschöpfungskette (Scope 3).
Durch die Befolgung des GHG Protocol können Organisationen ihre Emissionen genau nachverfolgen und ihren Beitrag zum Klimawandel verstehen. Diese Daten ermöglichen es ihnen, Ziele zur Emissionsreduktion zu setzen, Verbesserungsbereiche zu identifizieren und Strategien zur Minderung ihrer Umweltauswirkungen zu entwickeln.
Das GHG Protocol wird nicht nur von Unternehmen zur Bewertung ihrer eigenen Emissionen genutzt, sondern auch von Regierungen, NGOs und anderen Interessengruppen zur Evaluierung der Wirksamkeit von Klimapolitiken und -initiativen.
Seine weit verbreitete Anwendung gewährleistet Konsistenz und Vergleichbarkeit der Emissionsdaten über verschiedene Organisationen hinweg und fördert Transparenz, Verantwortlichkeit und Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Klimawandels auf globaler Ebene.
Was sind die 5 Prinzipien des GHG Protocol?
Das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) wird von fünf grundlegenden Prinzipien geleitet, die eine Grundlage für eine genaue und konsistente Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen bilden. Diese Prinzipien sind wie folgt:
Relevanz
Das GHG Protocol betont die Bedeutung von Emissionen, die materiell und relevant für die Aktivitäten einer Organisation sind. Es ermutigt Organisationen, Emissionsquellen zu identifizieren und zu messen, die signifikante ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen haben.
Vollständigkeit
Dieses Prinzip hebt die Notwendigkeit hervor, dass Organisationen alle relevanten Emissionsquellen innerhalb ihrer betrieblichen Grenzen erfassen und berichten. Es umfasst sowohl direkte Emissionen (Scope 1) als auch indirekte Emissionen durch Energieverbrauch (Scope 2) sowie bedeutende indirekte Emissionen aus der Wertschöpfungskette (Scope 3).
Durch das Erfassen des vollständigen Bildes können Organisationen umfassende Strategien zur Emissionsreduktion entwickeln.
Konsistenz
Konsistenz ist entscheidend, um Vergleichbarkeit und Glaubwürdigkeit der Emissionsdaten zu gewährleisten. Das GHG Protocol bietet standardisierte Methoden und Berechnungsrichtlinien, die es Organisationen ermöglichen, ihre Emissionen über die Zeit und über verschiedene Einheiten hinweg konsistent zu messen und zu berichten. Dies ermöglicht sinnvolle Vergleiche und Benchmarking.
Genauigkeit
Das GHG Protocol betont die Bedeutung von Genauigkeit bei der Emissionsmessung und -berichterstattung. Es ermutigt Organisationen, zuverlässige und überprüfbare Daten, geeignete Berechnungsmethoden und robuste Verfahren zur Qualitätssicherung und -kontrolle zu verwenden. Genauigkeit gewährleistet, dass die berichteten Emissionen ein wahrheitsgetreues Abbild der Umweltauswirkungen einer Organisation darstellen.
Transparenz
Transparenz ist ein zentrales Prinzip des GHG Protocol und fördert die Offenheit und Offenlegung von Emissionsdaten. Organisationen werden ermutigt, ihre Emissionsinformationen öffentlich zu teilen, damit Interessengruppen ihre Umweltleistung beurteilen und verifizieren können.
Transparente Berichterstattung fördert Verantwortlichkeit, erleichtert Zusammenarbeit und treibt kontinuierliche Verbesserungen im Emissionsmanagement voran.